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Tropische Cumulonimbus Wolken über Australien
- Hector Serie I -




Aufnahmeszenario: Vorbeiflug an der Cumulonimbuswolke "Hector" über den Tiwi-Inseln nördlich von Darwin. Der Flugweg und die Aufnahmesituation sind in Karte.jpg gezeigt. Die Bilder entstanden zwischen 17:20:59 Uhr und 17:45:00 Uhr Ortszeit von Darwin, überdecken also eine Zeitspanne von 24 Flugminuten und damit eine geschätzte Flugstrecke von 200 km. In der Zeit erreichte die Maschine ihre Reiseflughöhe von 11580 m bei einer Außentemperatur von -58 °C.

Hintergrund: Während der Messkampagne "SCOUT-O3" im November/Dezember 2005 wurde das Wolkensystem "Hector" mit dem russischen Höhenforschungsflugzeug "Geophysika" (siehe "Geophysica.jpg") und dem deutschen Forschungsflugzeug "Falcon" des DLR untersucht. "Hector" ist ein tropisches, hochreichendes Cumulonimbus-Wolkensystem, das sich über den Tiwi-Inseln bei Darwin mit fast täglicher Regelmäßigkeit bildet. Die Tiwi-Inseln sind Australien nördlich vorgelagert und habe eine Größe, die das gleichzeitige Entstehen zweier Land-Seewind Systeme ermöglicht, so dass die beiden Ströme auf der Insel konvergieren. Dementsprechend bildet sich dort, wo die beiden Strömungen aufeinander treffen, besonders heftige Aufwärtskonvektion. Die grüne Linie in Karte.jpg zeigt den typischen Flugweg des Höhenforschungs-flugzeugs "Geophysica". Je nach Entwicklungsstadium konnte "Geophysica" von der grünen Linie aus den "Hector" Komplex anfliegen.

Ziel für "Geophysica" dabei war, von 21 km Flughöhe aus herabzusteigen und von oben in den Amboss einzutauchen, um dort in-situ Messungen der Partikeleigenschaften und verschiedener Spurengase vorzunehmen. Der Oberrand des Ambosses variierte während der SCOUT-O3 Messkampagne im Bereich von 16 km bis 19 km Höhe.

Bilderserie: Von "CbHector0.jpg" ausgehend ist das Flugzeug auf die Tiwi-Inseln zugeflogen und danach - ab "CbHector20.jpg"- westlich vorbei. Deutlich ist der zentrale Turm ("hot tower") von "Hector" zu erkennen, sowie der Amboss. Die Wolken zum Beispiel in "CbHector17.jpg" zeigen von ihrer Form her die Ausrichtung der Land-Seewind-Strömung. Der Amboss ist asymmetrisch und bedeckt eine große Fläche. Das Flugzeug bewegte sich unter der Hauptfläche des Ambosses hindurch und flog in Richtung Singapore noch eine lange Strecke unter dem Amboss entlang (siehe "CbHector34.jpg"). An diesen letzten Bildern der Serie erkennt man, dass der Amboss der Hector Cb Wolken deutlich oberhalb der Reiseflughöhe von 11580 m ist.
Noch 45 Minuten nach dem ersten Foto in "CbHector0.jpg" war das Flugzeug deutlich erkennbar unter dem Cirrus-Schirm des Ambosses. Dies sind je nach Fluggeschwindigkeit über 450 km.

Aufgrund der Außentemperaturen von -58 Grad Celsius in Flughöhe von QF81 ist davon auszugehen, dass die Wolkenschicht des Ambosses aus Eisteilchen besteht. Während der "SCOUT-O3"- Kampagne waren die gemessenen Temperaturen an Ambossobergrenze zwischen -70 °C und -85 °C, also so tief, dass flüssiges Wasser auch in Form kleiner Tröpfchen nicht mehr existieren kann.

Wie "Hector" vom Boden aus erscheint, ist unter Tropical Cumulonimbus Wolken - "Hector" Serie II zu sehen.

 

Geophysica.jpg: S. Borrmann, Darwin, Northern Territories, Australien, 25. November 2005, 12:29 Uhr Ortszeit

CbHector0-34. jpg: S. Borrmann, Flug Quantas QF81 von Darwin, Northern Territories, Australien nach Singapore, 5. Dezember 2005 von Start 17:10 Ortszeit