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Im Gegenpunkt der Sonne siehe (Regenbogen
und Glorie)
erschien ein heller Fleck in einem ungewöhnlich hellen Kreisbogen.
Eine Farbseparation war nicht erkennbar. Das Phänomen dauerte
etwa 30 Minuten an. Dabei variierten sowohl Intensität als
auch klare Sichtbarkeit in diesem Zeitraum. Die Fotos wurden alle
mit Polarisationsfilter aufgenommen. Gegensonne3+5.jpg zeigen
andere Teile des Horizontalbogens, in dessen Bereich noch eine
kleine Nebensonne mit Farbseparation auftrat. |
Wenn bei dem "X" ein Lichtstrahl auf auf den linken, oberen
Schenkel einfällt, so wird er um 90 Winkelgrade reflektiert
und trifft dann auf den linken unteren Schenkel des X-Kristalls.
Dort findet eine zweite 90 Grad-Reflexion statt, jetzt nach links
in Richtung des einfallenden Strahls. Im Endeffekt wird dadurch
eine Umkehr- oder 180 Grad-Reflexion, also Rück-Spiegelung,
des einfallenden Strahls bewirkt. Deswegen muss das Bild der Gegensonne
auch am Himmel der wirklichen Sonne genau gegenüber liegen.
Dies war bei obigen Aufnahmen der Fall. Die Sonne muss dabei schon
(oder noch) tief genug stehen, denn bei hoch stehender Sonne ist
der Gegenpunkt unterhalb des Horizonts. Die Seltenheit dieses
optischen Phänomens kommt wahrscheinlich daher, dass sich
X-förmige Kristalle in genügend großer Anzahl
nur selten bilden. Diese Vierlingskristalle sedimentieren, in
dem sie beim Fallen senkrecht zur Ebene des X ausgerichtet sind.
Daher sind genügend "Spiegelflächen" so ausgerichtet,
dass viele Lichtstrahlen reflektiert werden und so die Intensität
des Reflexes hoch genug ist, um gut sichtbar zu sein. |
Allerdings werden nicht alle "Spiegelchen" perfekt ausgerichtet sein, so dass das Gegenbild der Sonne eine größere Winkelausdehnung haben kann, als die Sonne selbst. (Wären alle "Spiegelchen" perfekt parallel, müßten die Sonne und ihr Bild die gleiche Winkelausdehnung am Himmel haben.) In dem älteren Buch von Robert Greenler, Rainbows, Halos and Glories, Cambridge University Press, 1980, ist das Phänomen unter "anthelic arc" klassifiziert (oder "Wegener and Hastings arc") und anders erklärt, wobei hexagonale Säulenkristalle die wesentliche Rolle spielen. Demnach müsste das Phänomen aber wesentlich häufiger auftreten.
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