|
|
Diese Bilder zeigen das in der Arktis häufig vorkommende optische Phänomen der Lichtsäule (englisch "sun pillar"). Dabei sind verschiedene Belichtungseinstellungen der Kamera durchprobiert. Die Lichtsäulen entstehen durch Spiegelung des Sonnenlichts an säulen- oder plättchenförmigen Eiskristallen, die in waagerechter Lage fallen. In der Arktis entstehen solche Eiskristalle im Winter auch in klarer, wolkenfreier Luft. Dies ist allen Bildern erkennbar, außer in Lichtsäule1.jpg, wo Cirren die Ursache der (schwachen) Reflexionen sind. Die Kristalle müssen aber nicht alle "gleichgerichtet" schweben, dass ihre reflektierenden Flächen koplanar wie Facetten eines Spiegels angeordnet sind. Vielmehr pendeln die sedimentierenden Kristalle um ihre Achsen. Der Effekt ist besonders intensiv, wenn die Reflexion an den Unterseiten der Kristalle passiert, die Sonne also entsprechend tief steht. Dann sieht der Beobachter die Lichtsäule auch über der Sonnenscheibe stehend. In dieser Geometrie ist die Lichtsäule auch im Rötlichen, da die Lichtstreuung an Luftmolekülen und Partikeln entlang des langen optischen Weges von der Sonne zum Auge die anderen Farben extingiert. |
Da der optische Effekt der Lichtsäule durch Spiegelung an
den Eiskristallflächen entsteht (und nicht durch Brechung
beim Durchgang durch die Kristalle), bezeichnet man dieses Phänomen
als Spiegelungshalo.
In den Bildern Lichtsaeule2-6.jpg sieht man mehrere Lichtsäulen
über der gerade untergegangenen Sonne. Hier sind Nebensonnen
oder Teile eines Halos so intensiv, dass auch sie von Lichtsäulen
begleitet sind. Lichtsäulen treten oft zusammen mit Halos
auf, wenn die Eiskristalle gleichartig und einigermassen monodispers
sind. Bei gemeinsamem Vorkommen verschiedenartiger Eiskristalle
entstehen Lichtsäulen auch schon unter Bedingungen, die für
Halo Bildung nicht ausreichend sind. |
Lichtsäule1-6.jpg: R. Weigel, EUPLEX Messkampagne, Kiruna,
Nordschweden, März 2003. AmFenster.jpg: S. Borrmann, Ingelheim, 14. Mai 2004.
|